Erhalten von Bäumen

 

individuell, gartenhistorisch, genetisch

Individuell ("Pensionspflanzen")

 

Bei anstehenden Baummaßnahmen, wo noch jüngere Bäume dem geplanten Bauvorhaben vorübergehend im Wege stehen, wo bei vorgegebenen Ersatzpflanzungen die Örtlichkeiten des Pflanzortes noch unsicher oder noch nicht festgelegt sind, wo bei Baumschenkungen sich das neue Grundstück oder das neue Eigenheim noch in der Findung befinden, übernehmen wir befristet diese Probleme unter dem Stichwort "Betreutes Wachsen und Kultivieren".

Das bedeutet, wir roden baumschulmäßig (ggfls. mit Vorbereitungen) den aktuell störenden Baum im Bereich des BV´s, wir transportieren und pflanzen den so gerodeten Baum im Quartier Wedeler Weg 178 in Pinneberg, betreuen und pflegen diesen und "betütern" ihn (Wässern, Düngen, Schneiden, Kontrollen, ggfls. auch Verpflanzung). Nach Festlegung des endgültigen Standortes roden wir erneut und pflanzen den Baum dort wo er sich dann langfristig entwickeln und zu einem richtigen und geliebten Baum werden kann.

Genauso verfahren wir mit den Ersatzpflanzungen und den Schenkungen, auch hier kümmern wir uns befristet um diese Bäume am Wedeler Weg 178.

Historisch

 

Vergreisende und instabile, aber historisch sehr wertvolle, weil objektprägenden Kasten- und Formbäumen werden von uns wieder hergestellt.

Bei denkmalgeschützten, historisch wertvollen oder anderweitig besonderen Objekten mit alten, besonders gestaltenen Formbäumen ziehen wir diese bei uns im Quartier nach (baumschulmäßig). Wir pflanzen hier die vorher exakt bestimmten Bäume (in Art und Stückzahl) auf, schneiden und formieren diese entsprechend der Kronen der vorhandenen Altbäume (regelmäßig und ggfls. auch über Jahre, bis zum Zeitpunkt X). Nach Rodung der alten Bäume (bei nicht mehr zu vertretenem Erhalt) werden nun die nachkultivierten Bäume in diese Lücken gesetzt (immer nach Bedarf, ggf. in mehreren Schüben) und hier weitergepflegt.

Auf diese Art und Weise entstehen am Objekt keine Leerplätze und nach gesamten Abschluß liegt dann ein komplett einheitliches Bild vor.

 

Genetisch

 

Wir sichern und bewahren gefährdete Gehölzindividuen genetisch. Bei ganz besonderen Baumarten und auch -varietäten, wo z.B. sicher ist, dass dieses Exemplar das letzte Individuum dieser Art ist, wo eine generative Vermehrung (über Aussaat) nicht mehr möglich ist oder wo bei einer Vermehrung über Aussaat vorhandenes Erbgut aufspaltet und so eine gänzlich andere und nicht die gewünschte Varietät entsteht, greifen wir ein und vermehren dieses Exemplar vegetativ, um das Erbgut zu sichern.

Wir entnehmen hierzu von diesen Gehölzen Reiser (Teile von Zweigen und Wurzeln). Hiervon stellen wir Stecklinge, Steckholz oder auch Wurzelschnittlinge her und bringen diese dann baumschultechnisch zur Bewurzelung. Diese bewurzelten Teile kultivieren wir weiter bis zu pflanzungsfähigen Exemplaren. Ist diese Art der Vermehrung nicht möglich, so wird die Technik des Veredelns (Handveredlung oder auch Okulation) mit herangezogen.

In jedem Fall erhalten wir von den Ausgangsgehölzen Klone, die dem zu erhaltenden/sichernden Material gentechnisch völlig identisch sind

Überprüfend

 

Gefährdete Gehölzmaterialien werden von uns überprüft und bestimmt.

Ist eine exakte, rein morphologische Bestimmung bei seltenen Sorten oder Varietäten nicht möglich oder im Ergebnis unklar, so übernehmen wir zusammen mit Bundesforschungsanstalten eine molekular- genetische Bestimmung.

Nur so können Sortenreinheiten mit Herkunftsnachweisen garantiert werden (umgesetzt bereits bei Schwarz-Pappeln und Linden.)

 

Ammenbäume

 

Sind bei ganz besonders wertvollen und auch seltenen Bäumen (individuell oder historisch) massive Wurzelschäden eingetreten, welche zu einem Totalausfall führen werden, so kann hier über eine Ammenveredelung dem Verlust vorgebeugt werden. Versorgung des wurzelgeschädigten Baumes erfolgt dann über nachgepflanzte Bäume und verbindenden Kopulationsschnitten.