Krankheiten und Schädlinge an Gehölzen
Eschentriebsterben:
ursächlicher Erreger ist der Gefäßpilz Chalara fraxinea, Welken und Zurücksterben zunächst jüngerer Kronenteile, wiederholtes Trieb- sterben führt zu einer allmählich Verbuschung und damit zu einer veränderten Kronenarchitektur, im fortgeschrittenem Stadium Absterben ganzer Kronenteile oder auch des gesamten Baumes.
Triebsterben der Linde:
verursacht durch den Saprophyten und Schwächeparasiten Stigmina pulvinata, schleichende Vergreisungen (erstmals 2006 beobachtet), tödlich verlaufend (bisherige Beobachtungen), bitte Befalls-Standorte durchgeben.
Asiatischer Laubholzbockkäfer:
hochbedrohlicher Käfer (Anoplophora glabripennis), beheimatet in Ostasien (Japan, China), eingeschleppt über Palettenholz und Acer palmatum (Lebens- mitteldiscounter), erstmals in Deutschland 2004 (Passau) und 2005 (Bonn), Käfer befällt völlig gesunde Bäume und bringt sie binnen weniger Jahre zum Ab- sterben, befallene Bäume sofort vernichten, Quarantäne-Schädling!
Kastanienkomplexkrankheit:
ursächlich bedingt durch das Bakterium Pseudomonas syringae aesculi (Bakterienrindenfäule) und auch durch den Pilz Phytophtera cactorum (Schleimflußkrankheit), zeigen sich zunächst beide in Form von Leckstellen mit gummiartigem Ausfluß, zerstören die innere Rinde und die Schutzschichten des Baumes (Phloem und Kambium), führt damit zu einem allmählichem/auch plötzlichen Ausfall des gesamten Baumes, stellt offene Pforten her für sehr aggressiv wirkende und schnell fortschreitende holzzerstörende Pilze (Austernseitling, Hallimasch, Samtfußrübling u.a.), der Baum ist verloren, keine Bekämpfung möglich.
Ulmensterben
Das Ulmensterben trat erstmals 1918 in Frankreich und später auch in Holland (Holländische Ulmenkrankheit) auf. Das Ulmensterben ist eine Welkekrankheit und wird durch den Pilz Ceratocystis ulmi verursacht.
Die Sporen dieses Pilzes werden durch den Großen und Kleinen Ulmensplintkäfer übertragen. Der Erregerpilz verbreitete sich in den zwanziger Jahren rasch über ganz Mitteleuropa und vernichtete einen Großteil der Ulmen. Eine zweite Welle dieser Epidemie fand statt in den 60er Jahren und raffte zum Beispiel in Holland weit mehr als 85% der Ulmen hin. Mittlerweile sind ganz Europa und auch Nordamerika in einem verheerenden Ausmaß vom Ulmensterben betroffen. Wo früher prächtige Ulmen-Exemplare Städte und Landschaften prägten, finden sich heute, wenn überhaupt, nur noch klägliche Reste. Ganze Alleen fielen und fallen auch weiterhin der Krankheit zum Opfer.
Diese Entwicklung ist schon sehr tragisch.
Ist doch die Ulme nicht nur eine auffallend schöne und auch sehr prägende, sondern auch eine sehr wüchsige, eher anspruchslose, nicht nur für Straßenstandorte sehr geeignete und auch eine sehr alt werdende Baumart.
Bisherige Rettungsversuche mit Hilfe von Impfungen (fungizide Injektionen) waren letztlich immer erfolglos.
Neuere Überlegungen dagegen, wo die natürlichen Abwehrmechanismen der Ulmen optimiert werden, sind sehr vielversprechend. Hierbei werden vorbeugend Pflanzenstärkungsmittel am noch gesunden Baum injiziert, welche das Immunsystem der Pflanze aktiviert und damit eine Überreaktion (eine Vertüllung der Leitgefäße, eine Verstopfung) nach einer Infektion verhindert.
Dieses Verfahren ist in Holland entwickelt und zeigt hier bereits große Erfolge. Auch in Hamburg ist es seit 2008 in der Anwendung und wird hier unter der Obhut der Umweltbehörde, dem Hamburger Ulmenbüro (Dr. Gordon Mackenthun) und zusammen mit uns umgesetzt.
Auch hier zeigt sich ein sehr positives Bild, Voraussetzung sind jedoch immer sehr exakte Aufnahmen und ein rigoroses Roden der erkrankten und toten Bäume.