Baumpflege und Jungbaumpflege

 

Wir betreiben vorbeugende und erhaltende Baumpflege.

Die vorbeugende Baumpflege kommt heute in aller Regel viel zu kurz. Es ist nämlich außerordentlich wichtig, Hinweise auf Fehlentwicklungen (auch baumstatischer Art), auf Störungen im Bereich des Nährstoffhaushaltes und auch des Gesundheitszustandes (Krankheiten und Schädlinge) rechtzeitig zu erkennen, zu korrigieren und zu behandeln.

 

Jungbäume

Bei den Jungbäumen beginnt die vorbeugende Baumpflege schon bei der Auswahl von entwicklungsfähigen Baumarten und -sorten, der Auswahl von baumschulmäßig gut vorkultivierten und gesunden Exemplaren, von baumgerechten Standorten und einer optimalen Pflanzvorbereitung. Sie setzt sich fort mit einer unumgänglichen Pflege des Jungbaumes, hier insbesonders auch eines fachgerechten Aufbau- und Erziehungsschnittes. Hierzu ist es notwendig zu wissen, daß die meisten unserer Straßenbäume ursprünglich Waldbäume sind, wo sie sich im Verband gegenseitig „hochschieben“ und wo damit eine durchgehende Stammachse hergestellt wird. An der Straße, im Park oder auch im Garten steht der Baum jedoch in aller Regel frei, es kommt sehr schnell zu einer verfrühten Kronenbildung und auch zu sehr ungünstigen Fehlentwicklungen, welche später zu Ausbrüchen führen oder auch mit einem sehr hohem Aufwand gesichert werden müssen.

 

Die meisten unserer Straßenbäume sind Waldbäume. Hier im Wald müssen sie unter Konkurrenzdruck und lichtwidrigen Bedingungen sich senkrecht mit ihrem Spitzentrieb in die Höhe entwickeln.

Im Straßenbereich stehen sie solitär und entwickeln schon sehr früh breite und tiefansetzende Kronen mit fehlerhaften Gabelzonen. Um diese fehlerhaften und später für den Baum bedrohlichen Entwicklungen vorzubeugen, sind Erziehungs- und Erhaltungsschnitte zwingend erforderlich.

 

1983 bis 2013 – Schnitt und Entwicklung einer Platane.

Zwieselige Gabelzone einer Platane im Jahr 1983, erfolgter Schnitt noch vertretbar. Hierzu auch die nachfolgenden Bilder

... nach Entfernung eines Stämmlings

... 30 Jahre später, durchgehende Terminale ohne zwieselige Vergabelungszonen

... geschnittener Jungbaum

... und mit verheilten Schnittwunden

Ein gesund gewachsener Baum

 
 

Auch bei den schon etwas älteren und auch alten Bäumen sind vorbeugende Baumpflegemaßnahmen sinnvoll und notwendig.

Regelmäßige Kontrollen

Im Zuge von regelmäßigen Kontrollen können hier frühzeitig Hinweise auf bruchgefährdete Äste oder auch Kronenteile, auf holzzerstörende Pilze, auf gesundheitliche Störungen oder auch auf Versorgungsmängel erkannt werden. Auf diese Art und Weise können dann sehr häufig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, die Schlimmeres verhindern.

Erhaltungspflege

Die Erhaltungspflege bei Altbäumen dient zum Erhalt des Baumes und auch zur Aufrechterhaltung oder auch zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit. Dieses sind zunächst einmal Schnittmaßnahmen im Kronenbereich, wo neben dem Entfernen von brüchigem Totholz, ein Entlasten von überlangen und bruchgefährdeten Kronenästen auch einige leichte Kronenkorrekturen umgesetzt werden. Diese Maßnahmen sollten immer baumgerecht und baumfreundlich sein, der Baumcharakter, sein Gesicht, müssen unbedingt erhalten bzw. auch wiederhergestellt werden.

 

Baumsicherung

Sind bei einem Baum die Bruch- und Standsicherheit über Schnittmaßnahmen nicht mehr herzustellen, müssen nichtbaumeigene, baumfremde Sicherungssysteme eingebaut werden. Zur Sicherung von bruchgefährdeten Kronenteilen werden Gurt- oder auch Seilanker verwandt, bei aufgerissenen Gabelzonen müssen diese ggfls. verbolzt werden, bei kippgefährdeten Bäumen sind individuell angepaßte Stützen zu verwenden.

Starre Seilverankerung an einem mehrstämmigen Berg-Ahorn

Verbolzung einer offenen Höhlung einer Eiche

 

800-jährige Eibe in Hamburg-Neuland, gesichert in 1984 mit einem Stahlkorsett und drei Stahlseilerdverankerungen

 

A-Stütze an einer Flügelnuß (Pterocarya fraxinifolia) im Alten Botanischen Garten Kiel

 
 

Stütze an einer Broussonetia (Papiermaulbeerbaum) Planten un Blomen in Hamburg

Dynamische Erdverankerung an einer hohlen Eiche in Bötersheim

 

Aufgeständerter Laufweg zwischen zwei Eichen in Pinneberg

A-Stütze mit einer waagerechten Auffangsicherung an einem kippgefährdeten Spitz-Ahorn

 

Schädlinge und Krankheiten

Beim Auftreten von Schädlingen und Krankheiten werden genaue Diagnosen erstellt (im eigenen Haus oder auch Fremdbüros), entsprechend dieser Ergebnisse werden dann Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Einsatzgebiete

Unsere Haupteinsatzgebiete liegen in den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, daneben betreuen wir auch Einzelobjekte auf überregionaler Ebene.

 

Baumschutz auf Baustellen

„Wo gebaut wird, sterben Bäume“, ein Zitat von Michael Maurer (um 1970, Gründervater der Baumpflege in Deutschland). Dieses muss nicht sein. Aber leider trifft man immer wieder auf Situationen, wo auf Bäume überhaupt keine Rücksicht genommen wird.


Ganz verheerende, baumbedrohliche Baustelle:
1. Abgetragene Wurzelbereiche
2. Überfüllte Baumscheiben
3. Überfahrene, verdichtete Baumscheibe


Baumschutz auf einer Baustelle: Stamm- und Wurzelschutz, optimal!

 


Freisaugen von lebensnotwendigen Wurzeln im Bereich von Ausgrabungen.